Slavko Avsenik, der Polkakönig

Er lebte jahrzehntelang in Ljubljana, erhielt aber nicht die Auszeichnung seiner Stadt, er hatte die klangvollsten Konzerte im Tivoli-Saal mit 7000 Zuhörern, aber er war nicht gut genug, um Ehrenbürger von Ljubljana zu werden, er schrieb tausend Melodien, darunter bei Mindestens zehn, zwanzig, dreißig sind von der ganzen Welt bekannt, was der unerhörte Traum und Wunsch tausenden von Komponisten auf der ganzen Welt war nicht würdig genug, um einen professionellen oder Panorama-Preis zu erhalten, weder den usupan či č, noch den Pre šern-Fonds, noch den Kozin-Preis der Gesellschaft der slowenische Komponisten, deren Mitglied er war, geschweige denn der große Pre šern-Preis für lebenslange Arbeit.

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Wir haben in den letzten Jahrzehnten viel über Slavko Avsenik und sein Ensemble gelernt, es wurde viel geschrieben. Viele von Ihnen sind Zeugen des Ensembles, da Sie es mehrmals bei Aufführungen begleitet haben und es weder im Ausland noch auf slowenischem Boden an ihnen mangelte. Wahrscheinlich war uns allen in Slavkos Leben nicht bewusst, wie viel Slavko uns tatsächlich bedeutete oder wie er unsere slowenische Seele und die Entwicklung der slowenischen Musikkultur mit der Musik beeinflusste, die er und sein Bruder Vilko kreierten. Leider haben wir das alles erst realisiert, als er für immer weg war.

Am 2. Juli 2015 haben wir den wichtigsten Musikbotschafter verloren, der im Ausland leider oder glücklicherweise immer noch mehr geschätzt und respektiert wird als zu Hause. Laut "Experten" ist das Lebenswerk der Brüder Slavko und Vilko Avsenik in Slowenien nicht für den Prešeren Lifetime Achievement Award qualifiziert, der die höchste Anerkennung der Republik Slowenien für Leistungen auf dem Gebiet der Kulturkunst darstellt. Viele Initiativen wurden abgelehnt. Im Ausland sind sie stolz darauf, die Avsenik-Brüder mit zahlreichen Anerkennungen belohnen zu können, und wir können denselben Ausländern dankbar sein, dass sie Slavko und Vilko den (wohlverdienten) Respekt und die Aufmerksamkeit entgegengebracht haben, die sie in ihrer Heimat nicht erhalten haben.

Die Heimat von Slavko Avsenik bedeutete ihm viel, was sich auch darin zeigt, dass er sich auch während des früheren gemeinsamen Staates im Ausland als Slowene präsentierte. In ihren Liedern sangen die Mitglieder des Ensembles über viele Orte und Schönheiten Sloweniens. Wussten Sie, dass das Ensemble der Brüder Avsenik das erste slowenische Ensemble war, das es geschafft hat, dass neben deutschen Songtiteln auch slowenische Titel auf deutschen Alben signiert wurden? Daher bestätigte auch das Ensemble der Avsenik-Brüder auf diese Weise ihre slowenische Identität.

Avseniks Ensemble hielt nie an seinen Lorbeeren fest, ganz im Gegenteil. Jeder erhaltene Preis wurde als Kompliment für eine gut gemachte Arbeit angenommen, was auch eine Motivation für das weitere musikalische Schaffen war. Slavko hat wiederholt gesagt: "Der Erfolg des Ensembles der Avsenik Brothers ist das Ergebnis von angeborenem musikalischem Talent und harter Arbeit. Wenn Sie bei der Geburt Zitronen erhalten, müssen Sie in Ihrem Leben Limonade herstellen."

Wir können sicherlich zugeben, dass Slavko dieses Rezept immer noch eingehalten hat.

Nach seiner musikalischen Pensionierung lebte Slavko ein glückliches Leben in der Umarmung seiner Familie; Frau Brigita, Söhne Slavko Jr., Martin und Greg mit ihren Familien. Obwohl er in Ljubljana hinter Bežigrad lebte, konnte er nicht auf seine Heimatstadt Begunje verzichten. Er kehrte jeden Tag nach Begunje zurück, wo er seine Inspirationen und Gefühle in neue und neue Melodien goss. Heute werden dieselben Melodien von Slavkos Enkel Sašo gespielt, der zur großen Freude Slavkos das Akkordeon aufnahm und sein eigenes Ensemble gründete, das Ensemble von Sašo Avsenik.

Die Slowenen hatten zwei Strauss - Vilko und Slavko. Slavkos Melodien wurden mit außergewöhnlichen Arrangements seines Bruders Vilko zu einem echten Kunstwerk. Im Lebenswerk der Avsenik-Brüder schufen sie mehr als 1.000 Kunstwerke, die ein reiches musikalisches Erbe darstellen, das die Slowenen in ihren Herzen tragen. Deshalb ist es unsere Pflicht, diesen Schatz zu respektieren, zu pflegen und respektvoll und intakt an die neue Generation weiterzugeben. Wir können alle glücklich und stolz sein, dass wir während des Lebens von Slavko Avsenik leben konnten. Musiker, die ihm bei der Beerdigung in Gorenjska-Tracht huldigten, sind sich dessen ebenfalls bewusst - das Kostüm, das Slavko und sein Ensemble in die Welt trugen und als Outfit thronten, in das in- und ausländische Volksmusiker stolz eintreten die Musikbühne.

Obwohl Slavko Avsenik jetzt im Jenseits mit seinen musikalischen Freunden in einer kompletten Instrumentalbesetzung spielt, streicheln uns seine Melodien hier immer noch jeden Tag mit der authentischen slowenischen Seele, die Avseniks Musik manchmal trösten und oft anfeuern kann.

Textquelle

Der ehemalige Profi-Skispringer Slavko Avsenik wurde zum Erfinder einer ganzen Musik-Gattung: der Oberkrainer-Musik, benannt nach der Region Oberkrain, einer Landschaft in Slowenien. Dort gibt es im Örtchen Begunje das im Familienbesitz befindliche Gasthaus "Pri Joževcu", in dem wöchentlich Auftritte bekannter Oberkrainergruppen stattfinden.

Das Geheimnis der "Oberkrainer- Musik" liegt in der im Vergleich zur slowenischen und alpenländischen Volksmusik allgemein, komplexeren Harmonik bis hin zu Harmoniefolgen, die aus dem Jazz kommen. Großen Anteil daran haben Arrangements von Slavkos Bruder und Oberkrainer-Mitglied Vilko.

Der bekannteste Oberkrainertitel und längst Evergreen ist das "Trompeten-Echo", das im Repertoire keiner Tanzkapelle fehlen darf und dem breiten Publikum als Erkennungsmelodie der ZDF Sendung "Lustige Musikanten", sowie als Titelmelodie für die ORF Sendung "Musikantenstadl" bekannt wurde.

Tourneen mit über 300 Auftritten am Stück führten Slavko Avsenik durch ganz Europa, teilweise auch zusammen mit Ernst Mosch und den Original Egerländer Musikanten. 1992 zog sich Slavko Avsenik aus dem aktiven Musikleben zurück und übergab die Stafette an das Ensemble "Gašperji", das sich seitdem als die offiziellen Nachfolger "Die Jungen Original Oberkrainer" nennt.

Die Kapelle ist gut gebucht, begleitete Karl Moik auf Musikantenstadl-Tournee quer durch Deutschland und gastierte bereits zweimal in den USA. 2004 bestätigten "Die Jungen Original Oberkrainer" mit ihrer DVD-Produktion „Junger Schwung aus Oberkrain“ den ihnen vorauseilenden Ruf und erlangten endgültig internationales Ansehen.

2009 tritt Slavkos Enkel Saso Avsenik (sprich "Sascho") in die Fußstapfen seines Großvaters, der ihm sein Akkordeon vermachte, und präsentiert seine erste CD "Musik im Blut" mit Kompositionen von Großvater Slavko.

Slavko Avsenik wurde für seine Verdienste mit der Hermann-Löns-Platinmedaille (1990), der Verleihung des Silbernen Sterns (1983), dem Orden der Freiheit der Republik Sloweniens (1999), sowie dem goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark (2010) ausgezeichnet.

Sagenhafte 31 goldene Schallplatten, eine Platin-Schallplatte und eine Diamantene-Schallplatte hat Avsenik mit seiner Formation erhalten. Slavko Avsenik ist am 2. Juli 2015 im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Fans, Freunde und Wegbegleiter auf der ganzen Welt

verabschieden sich mit einem schlichten, aus tiefem Herzen kommenden „Hvala lepa“. Danke, Slavko Avsenik.

https://www.facebook.com/slavko.avsenik.buch

http://www.avsenik.com/de/Musikveranstaltungen

Zum 80.Geburtstag von Slavko Avsenik schrieb Astrid Stutz folgendes schöne Gedicht:

Lieber Slavko Avsenik!

"Du hast Geburtstag! Wir gratulieren" und wünschen alle von Herzen Dir: "Gesundheit, Glück, Zufriedenheit". Geniesse die glücklichen Stunden "Im Kreise der Familie" oder bei "Einem Abend mit Freunden". Und wenn es dann "Lustig beim Wein in Oberkrain" zugeht, könnte es vielleicht, "Spät am Abend" sogar sein, dass "Katharin" beim "Slowenischen Bauerntanz" zu Dir sagt: "Komm und tanz mit mir"! Ja ja Du weißt schon, ein bisschen "Stimmung muss sein", auch wenn wir vielleicht "Die verflixten Wechseljahre" schon spüren, so würde "Franz der Siebengscheite" sicher sagen, das ist "Kein Grund für schlechte Laune". Mit ein bisschen "Schallali Schallala" geht es "Ohne Sorgen" "Heiter durch's Leben". Und wirfst Du mal einen "Blick übern Zaun", kann es sein, dass "Miss Kaktus" Dir zuruft: "Ich wart auf Dich", "Wann kommst Du zu mir?" Genau so wie Du, zehren auch wir von der "Erinnerung" an die "Gute alte Zeit", als Du mit Deinen "Slowenischen Grüssen" "Von Ort zu Ort" gezogen bist. Ganz egal, ob "Hinterm Hühnerstall" oder "Hoch auf den Bergeshöhn", Deine "Goldenen Klänge aus Oberkrain" haben uns allen "Freude an Musik mit Avsenik" gebracht. Für Deine "Olympiade in Musik" hast Du oftmals "Bronze, Silber und Gold" bekommen und nach der "Siegerehrung" gab es sicher auch "Durchbummelte Nächte" weit über die "Geisterstunde" hinaus, bis der "Morgenstern am Horizont" stand und die "Fesche Kellnerin" beim "Frühkonzert auf dem Bauernhof" den "Fröhlichen Gesellen" den "Karawanken Marsch" geblasen hat. "Ein Leben lang für die Musik" bist Du mit dem "Trompetenecho" nicht nur "Kreuz und quer durch die Schweiz", sondern auch "Übers weite Meer" gereist und hast uns "Abend für Abend" "Mit Musik und guter Laune" "Glück und Sonnenschein" gebracht. Leider heisst es heute nicht mehr, Slavko Avsenik und "Die (Original) Oberkrainer kommen" und ziehen "Mit Polka durch die Welt". Doch "Ewig jung bleibt die Erinnerung" an "Unvergessene Tage". Wir senden Dir voller Dankbarkeit, herzliche Grüsse aus dem "Schönen Schwyzerland" und sagen "Alte Liebe rostet nicht". Wir lassen für Dich die "Wunschglocke" erklingen und wünschen Dir "Auf allen Deinen Wegen" nur das Allerbeste!

Slavko Avsenik war zunächst Skispringer und als solcher Mitglied der Nationalmannschaft des ehemaligen Jugoslawiens. Das Pianoakkordeon und das Spielen auf der Steirischen Harmonika brachte er sich während seiner Militärzeit selbst bei. 1953 begann er im Trio Avsenik mit einem Gitarristen und Bassisten.

Slavko Avsenik gründete zusammen mit Bruder Vilko Ovsenik die Musikgruppe Gorenjski Kvintet, die als Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer (Original Oberkrainer Quintett) international bekannt wurde und mehr als 36 Millionen Tonträger verkaufte. Auch sind sie die Erfinder des Oberkrainer Sounds, der auch heute noch von einer Vielzahl von Musikgruppen gespielt wird.

In der Regel besteht eine Oberkrainer Besetzung aus Akkordeon, Baritonhorn oder Kontrabass (Bass), Gitarre (Rhythmus), Klarinette, Trompete und natürlich aus ein- oder mehrstimmigem Gesang. Für einige Aufnahmen wurden auch Mundharmonika oder eine zweite oder sogar dritte Klarinette verwendet. Zusätzlich gibt es Alben mit Streichorchester und auch Blasmusik.

Obwohl der Oberkrainerstil Ähnlichkeiten mit der Ländlermusik aufweist, wurde er anfänglich keineswegs dieser zugeordnet. Er entspricht auch nicht der slowenischen Volksmusik. Vorwiegend werden 4/8 Polkas, Walzer sowie Märsche gespielt und natürlich auch Ländler mit typischer 4-Takt-Einleitung, wie z. B. der Bauern-Ländler. Eine Neuerung brachte dieser Stil jedoch auch damit, dass die Harmonik vieler Lieder sehr modern war und in die Jazzharmonik geht. In fast jedem der Lieder sind Jazzelemente, wie Sextakkorde oder Sekundärdominanten (zumeist von der zweiten Stufe) zu finden. Diese Neuerung, vor allem in der Begleitung, ist wohl dem Gitarristen des Ensembles Leo Ponikvar zuzuschreiben, der vor seiner Zeit bei Avsenik als Jazzmusiker aktiv war und somit über das erforderliche Wissen verfügte.

Der größte Erfolgstitel von Slavko Avsenik ist das Trompeten-Echo, das sich zum Evergreen der volkstümlichen Musik entwickelte und in zahlreichen Versionen (Blasorchester, A cappella, etc.) aufgenommen wurde. Einem breiten Publikum wurde diese Komposition erst mit Hilfe von Fred Rauch bekannt, der zufällig den Titel in Radio Klagenfurt gehört hatte. In den 1970er Jahren war es die Erkennungsmelodie der ZDF-Sendung Lustige Musikanten und der monatlichen Hörfunksendung Wettstreit nach Noten des Deutschlandfunks. Auch für die ORF-Sendung Musikantenstadl wurde das Trompetenecho das Titellied. Weitere Erfolgstitel sind Auf der Autobahn, Slowenischer Bauerntanz und Es ist so schön ein Musikant zu sein.

1992 übergab Avsenik seine Lieder vor allem an das Ensemble Gašperji, welches er unter der Bezeichnung Die Jungen Original Oberkrainer offiziell zum Nachfolge-Ensemble seiner Original Oberkrainer ernannte.

Die meisten der langjährigen Mitglieder sind inzwischen verstorben: Der Trompeter Franc Košir (1930-1991), der Gitarrist Leo Ponikvar (1917-1992), der Klarinettist Albin Rudan (1933-2009) und der Baritonist und Bassist Mik Soss (1929-2004) leben nicht mehr.

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Einst kommt der Tag, da muss ich Euch verlassen / Gesang : Hermann Lederer

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